Reise durch Kirgistan, Kasachstan und in Sibirien zum Baikalsee, vom 27. Mai bis 5. Juli 2017

Ab dem 27. Mai lernen wir ein neues, das 13.te Land unserer Reise kennen. Kirgistan. Die erste Nacht verbringen wir neben einem Bach auf 3000 m Höhe. Mit 4 Grad sollte es für längere Zeit die kühlste Nacht sein. In einem Laden in Sary-Tasch kommen wir uns fast vor wie Ladendiebe. Es ist die erste Möglichkeit, zu kirgisischen Som zu kommen. Die Frau kann keine kleineren Noten als 50$ annehmen. Allerdings hat sie in der Ladenkasse gar nicht genügend Som dafür. Am nächsten Tag gehen wir wieder vorbei und unterdessen ist die Ladenkasse soweit voll, dass wir den Geldwechsel machen können. Auf dem 3589m hohen Taldyk Pass treffen wir zwei deutsche Velofahrer. Sie sind auf dem Weg zum Pamir Highway, von dem wir kommen. Die hohen Pässe sind wirklich eine grosse Herausforderung für die Velofahrer.

 Gleichentags erreichen wir Osh, wo es am Nachmittag 32 Grad warm ist. In einem Hostel finden wir einen guten Ort, den wir als Campingplatz benutzen können. In Osh geniessen wir die Vorteile einer Stadt, gehen in den Basar und im Supermarkt einkaufen. Dazu gehört auch eine SIM Karte, mit der wir Internetzugang haben. Ein Riesenrad nach russischer Bauart ist zwar gar nicht rollstuhlgängig. Die Betreiber lassen es aber extra für Peter anhalten und heben ihn die Treppen hoch in die Kabine. Hoch oben haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.

 

In Karakul, beim grossen Toktogul Stausee, finden wir ein kleines, liebevoll hergerichtetes Museum. Es zeigt die Geschichte vom Bau des Staudamms und 1974 nach dessen Fertigstellung das Schicksal der Bewohner von 26 Dörfern, die im Parteiauftrag ihre angestammte Heimat verlassen mussten. Dafür hatten die Menschen in der ganzen Region endlich Strom und damit Licht in ihren Häusern. Karakul wurde 1962 für die Erbauer der Wasserkraftwerke gegründet. Tausende folgten damals dem Aufruf der KPdSU und reisten Anfang der 1960er zum damals grössten Bauprojekt Mittelasiens an.

 

 Am Issyk Kul treffen wir uns direkt am See mit Marion und Jürgen, die wir 10 Tage vorher in Tadschikistan kennen gelernt haben. Sie sind auf einer etwas anderen Route als wir in die Mongolei unterwegs. In der Nähe von Tokmak steht das Älteste Minarett Zentralasiens und ein grosser Teil der Ausgrabungsstätte ist auch für Peter zugänglich. Das nahe Dorf Rotfront ist eine Menonitensiedlung. Im Reiseführer ist auch ein Museum über deren Geschichte beschrieben. Anders als in der Menonitengemeinschaft die wir 2013 in Paraguay kennen gelernt haben, wird hier die Deutsche Herkunft kaum mehr gepflegt. Das Museum wurde aufgegeben und nur noch wenige sprechen Deutsch.

 

Bischkek, die Hauptstadt Kirgistans, kann uns wenig begeistern und da die mongolische Botschaft "aus technischen Gründen" die ganze Woche geschlossen ist, fahren wir am nächsten Tag weiter nach Kasachstan. Einer der zügigeren Grenzübertritte. Nach 1.5 Stunden ist alles erledigt. Im Gegensatz zu den früheren Grenzen gibt es hier keine unbewohnte Sicherheitszone, Geldwechsel ist an mehreren Orten möglich und auch die Auto-Haftpflichtversicherung können wir abschliessen. Trotz teilweiser holpriger, aber asphaltierter Strasse, erreichen wir gleichentags Almaty. Wir stellen uns direkt neben die mongolische Botschaft, in einem ruhigen Teil der Stadt. So können wir am nächsten Morgen sogleich unser Visum beantragen. Wir haben je ein Passfoto dabei, aber nötig sind offenbar zwei. Kein Problem, im draussen stehenden Duro haben wir genügend dabei. Und - wir staunen - weniger als eine Stunde später ist das Visum in unseren Pässen. Im riesigen Einkaufszentrum fühlen wir uns wie zurück in Europa. Sogar das Riesenrad nebenan ist völlog rollstuhlgängig. Einzig die Rollstuhltoilette ist etwas missglückt. Wenn man nicht stehen kann ist sie ohne Hilfe kaum benutzbar. Auf der Strasse fällt uns auf,wie die Verkehrsregeln recht gut eingehalten werden. Fussgängern wird der Vortritt auf dem Fussgängerstreifen sehr gut gewährt, es gibt viele Rolli-Parkplätze und die werden nicht so häufig unberechtigt benutzt. Im Nationalmuseum hat es zwar viele Treppen, aber nachdem die zuständige Person gefunden ist, wird Peter mit einem mobilen Treppenlift hoch- und runter gefahren. Uns interessiert am meisten die jüngere Geschichte von Kasachstan. Das Land wurde 1991 eigenständig und von der Sowjetunion getrennt. Mit 2.7 Millionen Quadratkilometern Fläche ist es das neuntgrösste Land der Erde, hat aber nur 18 Millionen Einwohner. Der wesentlichste Wirtschaftszweig ist die Erdölindustrie. Nach dem Museum fahren wir zur Sprungschanze, mitten in der Stadt. Es hat fast keine Leute dort, aber wir können auf die Tribüne und rund um das Gebäude. Damit erhalten wir einen guten Eindruck von der Anlage, eröffnet im Jahre 2010. Sie wurde vom deutschen Architekten Willi Schertel für 100 Millionen € errichtet. Die moderne Skisprunganlage besteht aus einer Normal- (K 90) und einer Grossschanze (K140). Im Stadion haben 9000 Zuschauer Platz. Auch für Rollifahrer sind Plätze vorhanden.

 

Nach Almaty führt unser Weg durch manchmal sehr gute, manchmal aber auch schlechte Strassen nach Semej, das früher Semipalatinsk hiess. Der gesamte Grossraum Semipalatinsk war bis 1980 Sperrgebiet. Die Leute die hier lebten durften keine Besuche von ausserhalb empfangen. Die Versorgungslage war gut, die Strahlenbelastung der Bevölkerung enorm. Im anatomischen Museum wird, leider schlecht gemacht, die oft tödliche Wirkung der Strahlung auf  die Kinder im Mutterleib dargestellt. Gerne hätten wir das Gebiet der früheren Kernwaffenversuche und den künstlichen, mit einer Atombombe erzeugten See, besucht. Wie wir nun erfahren, hätten wir uns dafür aber 2 Wochen vorher anmelden müssen. Und so lange hier zu warten, ist es uns nicht wert. Wir begnügen uns mit dem Besuch der Polkovnitschij-Insel mit dem Denkmal "Stärker als der Tod", das zum Gedenken an die Opfer der Atomversuche errichtet wurde. Dort ist es heiss, die Temperatur steigt auf 34 Grad.

 

Am 15. Juni verlassen wir Kasachstan bereits wieder und reisen in Russland ein. 1.5 Stunden dauert der Grenzübertritt. Peter ist froh, endlich weiterfahren zu dürfen. Er muss im Fahrzeug an der Sonne bei 35 Grad ausharren, und muss wegen der vielen Insekten die Fenster geschlossen halten. Die Haftpflichtversicherung können wir direkt nach der Grenze in Russland abschliessen, für die ganze Zeit in der wir in Russland sein werden. Wir freuen uns ab der sehr guten Strasse, die uns weiter bringt bis nach Barnaul. Dort haben wir uns mit dem russischen Ehepaar Victor und Natasha verabredet. Bekannte aus der Schweiz haben uns etwas für sie mitgegeben. Da die beiden nur russisch sprechen, haben sie Jury mit eingeladen. Er kann gut deutsch uns so verbringen wir zusammen einen schönen, unterhaltsamen Abend. Um Mitternacht kehren wir zurück in unser Reisemobil. Die Aussentemperatur beträgt immer noch 26 Grad und die Stechmücken sind äusserst aktiv. Am nächsten Tag möchten wir gerne eine Rundfahrt mit dem Schiff auf dem grossen Fluss Ob machen. Wir gehen zum Schiffssteg. Leider kann niemand Englisch oder Deutsch, und das was angeschrieben ist übersteigt unsere Russischkenntnisse. Wir wissen weder wann eine Rundfahrt startet, noch wie lange sie dauert. Als dann ein Ausflugsschiff kommt, zeigt sich, der Einstieg ist über sehr schlechte Treppen. Zudem gibt es auf dem Schiff keine Möglichkeit für den Rolli nach draussen zu kommen. So geben wir den Plan auf und kehren zurück in die Stadt, immer darauf achtend, Schatten zu finden. Im ältesten Museum Westsibiriens kann sich Peter nur das Erdgeschoss ansehen und zum exotischen Auto-Diebstahlmuseum bleibt der Zugang völlig verwehrt. Hingegen ist ein modernes russisches Einkaufszentrum klimatisiert und gut rollstuhlgängig. Da bekommen wir spottbillig eine russische SIM-Karte mit 10GB Datenvolumen für umgerechnet Fr 1.70 pro Woche. Damit können wir problemlos jeden Tag das "Echo der Zeit" vom Schweizer Radio herunterladen und so auf dem Laufenden bleiben, was in der Schweiz und der Welt passiert.

 

Nun nehmen wir die fast 3000km bis zur Insel Olchon auf dem Baikalsee unter die Räder. In den rund 10 Tagen fahren wir aber nicht nur, sondern schauen uns immer wieder Dinge an, die an der Strecke liegen. So etwa in der Stadt Kemorovo. Wir fahren zur ehemaligen Kohlenmine, heute das Museum Krasnaja Gorka. Als wir um 19 Uhr ankommen, hat das Museum wider erwarten noch offen. Es schliesst erst um 21 Uhr. Vor dem Museum hat es bei den Gärten auch einen grossen Parkplatz, genau unser Stellplatz für die Nacht. Wir gehen noch für 2 Stunden ins Museum. Wir sind die einzigen Gäste und das Personal öffnet auch noch einmal für uns. In den Minenschacht hinunter können wir nicht, da hat es viele Treppen. Aber ins Museum gibt es Rampen und wir kommen gut hinein. Das Museum und die Umgebung sind schön gemacht. Kohle wurde in Kemerovo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts abgebaut. Der grosse Boom setzte erst nach 1900, vor allem nach der Oktoberrevolution ein. Die Losung der Neuen ökonomischen Politik der Bolschewisten brachte in Kemorovo ein einzigartiges Wirtschaftsexperiment auf den Weg. Autonome Industriekolonien sollten mit Hilfe ausländischer Fachkräfte den schnellen Wiederaufbau der Wirtschaft fördern und brachten über 600 Ausländer aus über 30 Ländern, darunter auch Schweizer, in das Unternehmen mit ca. 5000 örtlichen Arbeitskräften. Die Gruben wurden ausgebaut und elektrifiziert. Mit Stalins Einführung einer drakonischen Zentralverwaltung in der Wirtschaft, war das erfolgreiche Experiment ab 1926 politisch nicht mehr opportun und die meisten Ausländer kehrten nach Hause zurück. Die grossen Bergarbeiterstreiks in den Jahren 1989 und 1991 sind heute zwar Geschichte, aber unvergessen bleibt ihre Bedeutung für den Niedergang des Sozialismus in der Sowjetunion.

 

Nötig wird auch ein kurzer Aufenthalt in einer Lastwagenreparaturwerkstatt. Eine Tankhalterung ist gerissen und muss neu angeschweisst werden. In Irkutsk füllen wir unsere Essens- und Trinkwasservorräte auf und treffen nach dem Besuch des Freilichtmuseums Tal'cy in Listvjanka zum ersten Mal auf den Baikalsee. Bei der Ortseinfahrt treffen wir auf eine Gruppe mit einem Rollstuhlfahrer der einen Swiss-Trac hat. Sie winken uns heftig zu. Wir halten an. Es ist  Schweizern, die mit insgesamt 17 Wohnmobilen eine rund 6 monatige Tour, organisiert von Seabridge, durch viele Länder macht, die auch wir besucht haben. 300km nördlich von Irkutsk ist im Baikalsee die Insel Ol'chon. Sie ist mit rund 700 Quadratkilometer etwa drei Mal so gross wie der Kanton Zug. Nur wenige Kilometer vom Ufer entfernt befindet sich mit 1642 Metern die tiefste Stelle des Baikalsees. Die Insel ist im Sommer mit der Fähre erreichbar. Im Winter friert der See zu und man erreicht die Insel über eine offizielle Eisstrasse auf dem See. Die "Perle Sibiriens" - wie man den Baikalsee auch nennt, ist für unsere Erde ein unvergleichliches Stück Natur. Mit 31'500 Quadratkilometer Oberfläche bedeckt er 3/4 der Fläche der Schweiz. Im See lagern etwa 20 Prozent der Süsswasserreserven der Erde. Auf der schlechten Strasse mit viel Wellblech, fahren wir auf der Insel nordwärts. Am Strand kurz vor Khuzhir treffen wir uns mit Gerd und Anke, die wir 10 Tage vorher in Russland kennen gelernt haben. Sie sind wie wir mit ihrem Reisemobil Richtung Mongolei unterwegs. Bei wunderbaren Wetter und Temperaturen um die 20 Grad, besuchen wir den schönen Schamanenfelsen und blicken auf die weniger schöne, verrottete Fischfabrik mit Schiffswrack und Hafen. Am 30. Juni fahren wir zurück zur Fähre. So schnell wie die Einheimischen über die Piste rattern, machen wir es nicht und brauchen für die 34 km fast 2 Stunden.

 

An der Südküste des Baikalsees treffen wir in Slyudyanka auf die 1902 erbaute Baikalbahn. Ursprünglich war dies Teil der Transsib. Mit der Entstehung des Irkutsker Stausees wurden aber Teile der Bahn überflutet und die neue Streckenführung geht von Irkutsk direkt nach Slyudyanka. Die Baikalbahn hat deshalb nur noch lokale Bedeutung, obwohl die 84km einer der schönsten Abschnitte der ursprünglichen Transsib waren. Leider gibt es keinen für uns passenden Fahrplan der Bahn, so dass wir auf den Ausflug verzichten. Erfolgreich sind wir dafür im Laden der Telefongesellschaft MTS. Obwohl wir noch längst nicht alle Daten aufgebraucht haben, funktioniert das Internet mit dem SIM Karte nicht mehr. Mit unserem wenigen Russisch und Google Translate, kann uns die nette Frau klar machen, warum es nicht mehr geht. Die SIM Karte muss für diese Region im fernen Sibirien freigeschaltet werden. Kosten umgerechnet CHF 1.60. Nach etwa einer Stunde haben wir so wieder Internet und damit Verbindung nach Europa und zu anderen Reisenden. Daneben freuen wir uns aber auch immer über spontane Kontakte zu den Einheimischen. Wie etwa am Abend an einem sehr schönen Platz mit Kiesstrand am Baikalsee. Neben uns sind 3 junge Russen, die schon bald zu uns kommen um zu plaudern. Einer ist Programmierer und kann etwas Englisch. Er übersetzt und wir können gute Gespräche über das Leben hier und bei uns zu Hause führen. Selbst für uns immer etwas heikle Themen wie Politik, sprechen die Jungen an. Das gibt uns einen guten Einblick in ihr Denken und Leben in Sibirien. Genauso interessant ist das Gespräch am nächsten Nachmittag bei unserem Stellplatz am Fluss Selenga. Wir lernen Galina und Vitali kennen, die ein wenig jünger sind als wir. Galina spricht etwas Deutsch und Englisch. Sie laden uns zum Essen ein und anschliessend geht Margrit mit Galina im grossen Fluss schwimmen.

 

 In Ulan Ude besuchen wir das ethnographische Freilichtmuseum. Auf dem Areal werden die Häuser und Siedlungen verschiedener ethnischer Gruppen dargestellt, die in der Region gelebt haben. So etwa die Hunnen, die Erwenken, Burjaten oder die im vorletzten und letzten Jahrhundert aus Russland nach dem fernen Sibirien Verbannten. Im kleinen Zoo auf dem Areal erleben wir russische Haltung der Tiere im  Zoo. Eingepfercht in enge Stallungen hat es neben Pferden, Hasen und Hirschen auch Adler, Löwen und Bären hinter dicken Eisenpfählen. Für uns eine so erwartete und dennoch nicht unseren Vorstellung entsprechende Haltung von Tieren. Im Zentrum der Stadt finden wir problemlos einen Parkplatz. Sehr viel ist rollstuhlgängig. Neben den Treppen der Strasse entlang hat es einen rollstuhlgängigen Weg. So müssen wir nie auf die stark befahrenen Strasse ausweichen. Wie wir das schon bisher in Russland erlebt haben, wird dem Fussgänger auf dem Fussgängerstreifen der Vortritt gewährt. Viele Kaufmannshäuser zeigen die frühere Bedeutung der Stadt für den Handel. Hier verlief die Teestrasse von China nach Russland. Vor allem Tee aber auch Reis, Tabak und Gewürze kamen aus China. Russland lieferte Felle, Salz und Zucker sowie Getreide. Margrit findet einen Coiffeur und kann so wieder einmal die Haare schneiden lassen. Zum Schluss gehen wir noch zum fünf Meter hohen Leninkopf.. Seinerzeit war die Skulptur Bestandteil des sowjetischen Pavillons an der Weltausstellung in Kanada. Da sich nach der Ausstellung niemand für die Skulptur interessierte, landete sie in Ulan Ude. Heute stellt man ironisch fest, dass in Burjatien ja schon immer die abgeschlagenen Köpfe besiegter Feinde öffentlich zur Schau gestellt wurden.

 

Der 4. Juli ist unser vorläufig letzter Tag in Sibirien. Auf dem dem Weg zur Grenze überholen wir Velofahrer mit viel Gepäck. Wie immer halten wir an um ihnen etwas Schokolade zu geben. Als erstes lernen wir so Philippe kennen. Er ist Franzose und arbeitet als Lehrer in Ägypten. 6 Wochen seiner Ferien verbringt er alleine als Velofahrer von Irkutsk nach China. 20 km weiter lernen wir Camille und Xavier kennen. Die beiden jungen Leute sind von Frankreich durch die Ukraine und Russland hierher gefahren. Weiter geht ihre Reise durch die Mongolei nach China. Gegen Abend stellen wir uns an einen kleinen See. Etwas später kommen auch Camille und Xavier. Sie haben uns aus der Ferne gesehen und stellen nun ihr Zelt etwas windgeschützt in unserer Nähe auf. 

 

Die Ausreise aus Russland am nächsten Tag verläuft zwar äusserst harzig, aber ohne Probleme. Drei Stunden müssen wir von Stelle zu Stelle "warten". Eine sehr nette Zollbeamtin, die sehr gut englisch spricht, begleitet uns dabei, die richtigen Papiere und Stempel zusammenzutragen. Nochmals eine Stunde dauern die Formalitäten für die Einreise in die Mongolei. Gleich an der Grenze können wir die obligatorische Fahrzeug-Haftpflichtversicherung für die Mongolei abschliessen und einige Dollar in Mongolische Tugrik tauschen. Die Mongolei begrüsst uns mit 27 Grad Wärme.

 

180 Tage sind wir nun unterwegs und haben jede Nacht in unserem vorübergehenden Zuhause, dem Duro verbracht. Gefahren sind wir in dieser Zeit 27‘000 km, ohne grössere Probleme. Mit diesem Abschnitt haben wir wiederum einen schönen Teil unserer Reise ohne Unfall oder Krankheit geniessen dürfen. Die Schmerzen am Steissbein von Margrit und den Oberschenkeln von Peter waren nach 3 Wochen vorbei.

Interessante Begegnungen, nette Leute, wunderbare Landschaften und die Folgen politischer Entscheidungen, werden uns in Erinnerung bleiben. Unerwartet waren die Temperaturen in Sibirien, bis zu 37 Grad. Vor uns stehen nun rund 40 Tage Mongolei. Dabei geht es bereits wieder westwärts. Den weiter östlich liegenden Teil der ursprünglich geplanten Reise lassen wir aus und möchten Ende 2017 zurück zu Hause sein.